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Das Wesen der Farbe BLAU
Das Wesen der Farbe Blau Zusammenfassung
Das Wesen der Farbe Blau Blau, die Farbe des Himmels und des Wassers. Solange Menschen diese Farbe erkennen können, erleben sie Blau als Farbe des Himmels und der Meere, der unendlichen Ferne, der Weite, der Frische und Reinheit. Diese Wahrnehmungen haben die symbolische und psychologische Wirkung der Farbe Blau im Laufe der Menschheitsentwicklung gebildet. Welche Bedeutung und Auswirkung die Farbe Blau bis heute für uns hat, verdeutlichen die nachfolgenden Ausführungen. Das sichtbare Spektrum Aus dem sichtbaren Spektrum (optisches Fenster) von 380-700 nm ist Blau im kurzwelligen Bereich von 380-500 nm vertreten. Blau reicht vom dunklen Violettblau 380-410 nm, Ultramarinblau 450-470 nm über ein mittleres Himmelblau 480 nm bis zum Eisblau 490 nm und Grünblau 500 nm. Die Eigenhelligkeit von einem mittleren Blau beträgt 45%, gegenüber einem Gelb mit 68%. Die Eigenhelligkeit von Rot beträgt ebenfalls 45%. Gegenfarbe - Nachbild Die Komplementärfarbe (Gegenfarbe) zu Blau ist Gelb. Dieses kann im so genannten Sugzessivkontrast (Nachbild) überprüft werden. Bei längerem Schauen auf eine blaue Fläche erscheint ein gelbes Nachbild. Siehe nachstehendes Experiment. Bitte schauen Sie ca. eine Minute auf den schwarzen Punkt im blauen Feld links und danach auf den schwarzen Punkt rechts. Dort erscheint die Gegenfarbe als Nachbild Gelb. Wenn es nicht gleich gelingt, bitte wiederholen.
Nachbild und Gegenfarbe nach Dr. Heinrich Frieling Farbe Kompensationsfarbe Nachbildfarbe
Blau im Wortschatz der Sprachen Die deutsche Bezeichnung stammt aus dem althochdeutschen blao für schimmernd-glänzend und wurde in mehrere romanische Sprachen übernommen. Die Übersetzung von Blau in andere Sprachen: Albastru / Asul / Azul / Blou / Blu / Blua / Blue / Bleu / Ble / Biru / Blár / Blau / Blauw / Bluu / Blå / Cihi / Gorm / Glas / Hyacintho / Kék / Mavi / Modry / Melynas / Modra / Modry / Mau xanh / Mavi / Niebieski / Plava boja / Plavo / Plave / Plavi / Sinine / Sininen / Zils Farbbezeichnungen Himmelblau / Taubenblau / Türkis / Kornblumenblau / Azurblau / Indigo / Lapislazuli / Azurirtblau / Berlinerblau / Preußischblau / Pariserblau / Kobaltblau / Persischblau / Ultramarinblau / Aquamarinblau / Babyblau / Bayrischblau / Blaßblau / Veilchenblau / Delfterblau / Eisblau / Enzianblau / Kornblumenblau / Himmelblau / Knallblau / Lavendelblau / Lichtblau / Marineblau / Marienblau / Ozeanblau / Pflaumenblau / Stahlblau / Tintenblau / Tiefblau / Emailblau / Wasserblau / Pastellblau / Meerblau / Flieder / Coelinblau / Delftblau / Orientblau / Brilliantblau / Winsorblau / Helioblau / Saphirblau / Griechischblau / Sapirblau / Nilblau / Mingblau / Royalblau / Königsblau / Hellblau / Flaschenblau / Fliederblau / Türkisblau / Violettblau / Grünblau / Schwarzblau / Signalblau / Graublau / Verkehrsblau / Capriblau / Nachtblau / Fernblau / Cyanblau / Perlnachtblau / Phthaloblau / Manganblau / Venezianischblau / Bremerblau / Magentablau / usw.
RAL - Register Im RAL 840-HR ist Blau bezeichnet mit : RAL 5000 Violettblau / 5001 Grünblau / 5002 Ultramarinblau / 5003 Saphirblau / 5004 Schwarzblau / 5005 Signalblau / 5007 Brilliantblau / 5008 Graublau / 5009 Azurblau / 5010 Enzianblau / 5011 Stahlblau / 5012 Lichtblau / 5013 Kobaltblau / 5014 Taubenblau / 5015 Himmelblau / 5017 Verkehrsblau / 5018 Türkisblau / 5019 Capriblau / 5020 Ozeanblau / 5021 Wasserblau / 5022 Nachtblau / 5023 Fernblau / 5024 Pastellblau / 5025 Perlenzian / 5026 Perlnachtblau
Regenbogen-Spektrum Im Regenbogen erscheint blau als fünfte Farbe im unteren Bereich. Durch ein Prisma betrachtet, erscheint Blau im Kontrast von Hell und Dunkel am dunklen Rand.
Der Name Blau Mit dem Namen Blau leben ca. 3.165 Personen in Deutschland. In den USA sind es ca. 4.670 Personen. Die Angaben über die Verbreitung des Namens Blau differieren.
Die Bedeutung Blau Blau, die Farbe des Himmels, des Wassers und der unendlichen Weite. Solange Menschen Farben erkennen, erleben sie über sich das verlässliche Blau des Himmels als eindrucksvolles Farberlebnis unbegrenzter, ferner Tiefe. Erst wenn der Himmel grau und dunkel ist, droht Gefahr. Nach einer Untersuchung von Eva Heller bevorzugen Blau 36% der Frauen und 40% der Männer. Das ist ein Durchschnitt von 38% für diese Farbe. Donald Hoffman, Professor am Institut für Kognitive Wahrnehmung an der University of California in Irvine hat herausgefunden, dass ein Kleinkind schon mit acht Wochen Farben erkennen kann. Mit zwölf Wochen hat das Kleinkind klare Farbvorzüge. Bevorzugt wird Blau, dann Violett, Rot, Türkis Gelb und Grün. Blau ist mit RAL 5015 Himmelblauals Kennzeichnung von Rohrleitungen nach DIN 2403 für Sauerstoff festgelegt und mit RAL 4001 Rotlila für Laugen. Zur Bestimmung der Himmelsfarbe entwickelte der Schweizer Benedict de Saussure (1740-1799) das Cyanometer, ein Instrument zur Messung der Nuancierung und Farbintensität der blauen Himmelsfarbe. Auf einem Kreis ist eine Farbskala aufgetragen, die von weiß über Blautönungen bis zu schwarz reicht. Mit dieser Farbskala wird die Himmelsfarbe verglichen und so ermittelt. Im 18.Jahrhundert kam das Cyanometer in Mode und wurde von Alexander von Humbold (1769-1859) auf seinen Lateinamerika-Expeditionen 1799-1805 zur Bestimmung der unterschiedlichen Himmelsfärbungen benutzt. Im Vergleich der Intensität Himmelsfärbung zur Pigmentfarbe des Cyanometers ist das aber nur annähernd möglich. Blau, die Babyfarbe der Knaben. Allerdings heute als Geschlechterkennzeichnung überholt. Die größte Beliebtheit der blauen Farbe (Ultramarinblau) im Altersverlauf liegt bei 15 - 16 Jahren (nach einer Untersuchung von Dr. H. Frieling), dagegen Rot bei einem Alter von 9 - 10 Jahren. Die Blaublindheit (Tritanopie), eine Farbfehlsichtigkeit ist genetisch bedingt und sehr selten. Bei den Betroffenen fehlen die Blau-Zapfen in der Netzhaut. Betroffen sind ca. 0.002% der Männer und 0.001% der Frauen. Die Eigenhelligkeit von Blau beträgt: dunkles Blau / Ultramarinblau ca. 35%, mittleres Blau ca. 45% und Himmelblau ca. 70%. Der Maler Yves Klein (1928-1962) hat einen bestimmten Blauton (Ultramarinblau IKB International Klein Blue) entwickelt und patentieren lassen. In der Modernen Kunst hat Blau besondere Bedeutung erlagt. Picasso malte von 1901-1904 im Stil der „Blauen Periode“. Die Gruppe „Der Blaue Reiter“, eine einflussreiche Künstlergruppe, wurde 1911 in München gegründet. Ihr gehörten u.a. Franz Marc, Wassily Kandinsky, Paul Klee und August Macke an. Die Künstlergruppe „Blaue Rose“ gehörte um 1907 zu den bekanntesten Bewegungen der russischen Avantgarde. Im Mittelalter hatte Blau besonders in den Glasfenstern der Kathedralen große Bedeutung (z.B. Chartres, Reims). Blaues Glas sollte u.a. Böses abwenden. Der „Amor mit brennendem Pfeil“ von Hans Baldung Grien (1484/85-1545) ist mit blauen Flügeln sehr eindrucksvoll dargestellt (Augustinermuseum, Städtische Museen Freiburg). Blau war die Opferfarbe der Mayas. Die Maya-Priester malten sich blau an, wenn sie dem Opfer das noch schlagende Herz aus dem Leib schnitten. In Bayern im Leizachtal ist Christus an einem Kruzifix mit blauem Bart zu sehen. Maria wird traditionell in Blau dargestellt: der blaue Marienmantel (Himmelsmantel). In romanischen Ländern wurden Kinder oft der Maria geweiht. Zum Zeichen kleidete man sie bis zum siebten Lebensjahr in blau. In Deutschland wurde die hellblaue Farbe in katholischen Gebieten Hessens und Badens von jungen Mädchen zur Kommunion getragen. In protestantischen Gegenden in Schaumburg-Lippe (Bückeburg) erschien Blau als Konfirmations- und Abendmahlskleidung. Die Verbindung allerdings mit der „Marienfarbe“ ist hier noch ungeklärt.
Zur Psychologie der Farbe Blau Psychologisch hat Blau auf das menschliche Gemüt die gegenteilige Wirkung von Rot. Blau wirkt beruhigend und entspannend. Blau sucht nach innen, wie Rot nach außen drängt. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei längerem Betrachten von Dunkelblau „die Atmung langsamer wird, dass Puls und Blutdruck sinken.“ (Prof. Dr. Kurt Gaik) Blau, die Farbe des Gemüts, des Träumers und vor allem die Farbe der Sehnsucht, der Sanftheit und der Tiefe. Die Farbe steht für Treue, Verlässlichkeit, Wahrheit, Pünktlichkeit, Reinlichkeit. Die Wirkung von Blau als emotionales Erlebnis lässt sich sehr deutlich an einem Porträt von Andy Warhol (1928-1987) ablesen. Ein und dasselbe Frauenportrait wird mit orangenem und blauem Hintergrund dargestellt und man glaubt, unterschiedliche Frauentypen zu erleben. (Museum Brandhorst, München) Untersuchungen zu Gefühlsbestimmungen von Farben wurden von vielen Wissenschaftlern angestellt. Zur Farbe Blau von Stefanescu-Goanga(Schüler Wundts, Die Wundtsche Farbkugel 1874): Die Gefühlsbestimmung des Blau „wurde einstimmig als beruhigend, etwas deprimierend, friedlich, ruhig-ernsthaft charakterisiert“. Bezeichnungen wie: „sehnsüchtig, träumerisch“ kamen auch öfter vor. Blau erinnert assoziativ an Himmel und See. Prof.Dr. D.Höger über Blau : Diese Farbe wurde recht einheitlich als beruhigend, etwas deprimierend, friedlich, ruhig-ernsthaft und träumerisch geschildert. Die Atmung erwies sich als verlangsamt. Das dunklere Indigo wurde als beruhigend, sanft und melancholisch geschildert. Anders Violett. Nach den Schilderungen wirkt es deprimierend, niederdrückend, sehnsüchtig, traurig, sehr melancholisch, häufig aber auch in einer ganz spezifischen Weise erregend, die als eine Mischung aus Depression und Beruhigung beschrieben wird. Meist war Violett mit Unlust verbunden, selten mit Lust. Die Atmung war verlängert und verflacht, der Puls verkürzt und erniedrigt. Dass Blau die Kreativität anregt, haben kanadische Forscher herausgefunden. Getestet wurde die Wirkung von Farben an einem Bildschirmhintergrund. Versuchspersonen vor blauen Computerbildschirmen schnitten bei kreativen Aufgaben besser ab, als Versuchspersonen vor andersfarbigen Bildschirmen. (Juliet Zhu, University of British Columbia) Wie Leonardo da Vinci (Codex Urbinas) das blaue Meer sah: Blau erscheint weiter entfernt. Betrachtet man Farbkombinationen, so erscheint Blau immer weiter entfernt als alle anderen Farben. Blau kann die Illusion von Perspektive schaffen. Räume oder Flächen in Räumen in Blau wirken weiter, größer, beruhigend, konzentrierend. Warum ist der Himmel blau? Zwischen der Finsternis das Weltalls und dem Beobachter liegt eine beleuchtete Trübe. Wir schauen durch eine durchleuchtete Dunstschicht in die Schwärze des Weltalls (Trübe vor der Finsternis / Rayleigh-Streuung). Dieses Phänomen lässt sich auch erkennen in der Fernwirkung von Bergketten. Je weiter die Berge entfernt sind, je blauer erscheinen sie. Luftperspektive nennen die Maler dieses Phänomen. So wird ein grüner Berghang, je weiter er vom Betrachter entfernt liegt, zu einem blauen (Die blauen Berge). Die gegenteilige Wirkung entsteht bei Trübe vor dem Licht. Je mehr trübe Dunstschichten zwischen Betrachter und Licht treten, desto roter erschein der Gegenstand (Untergehende Sonne). Schatten im Schnee erscheinen blau (Goethe Die Harzreise) durch die vermehrte Streuung von kurzwelligen Strahlen. Bei blauem Himmel sieht die Wasseroberfläche blau aus. Bei diesen Lichtbedingungen wird überwiegend kurzwelliges Licht reflektiert. Goethe schreibt in seiner Farbenlehre von 1791 Beiträge zur Optik (Didaktischer Teil) : Novalis liebte die Farbe Blau. Für ihn hatte der Zustand des vollkommenen Nichtseins diese Farbe. Kandinsky sieht in Blau „die Vertiefungsfarbe, vom Menschen weg zum eigenen Zentrum“. In seinem Buch Das Geistige in der Kunst schreibt er: „Je tiefer das Blau wird, desto mehr ruft es den Menschen in das Unendliche, weckt in ihm die Sehnsucht nach Reinem und schließlich Übersinnlichem.“ Marienblau Die Farbe der Maria in der christlichen Kunst ist Blau (Marienblau). Der blaue Mantel der Maria. Schützend wie das Himmelblau. Die blaue Blume der Romantik. Das geheimnisvolle Symbol der romantischen Sehnsucht. 1802 in Novalis´ Heinrich von Ofterdingen träumt der junge Held von einer blauen Blume. Sie wächst zwischen blauen Felsen, an einer blauen Quelle. Am Ende träumt er, wie er ein Mädchen auf dem Grund eines blauen Flusses liebt. Blaue Irrlichter locken Wanderer in den Mooren in das VerderbenDen blauen Brief bekamen früher Offiziere als Entlassungsschreiben. Heute kommt er von der Schulleitung oder vom Finanzamt. Wird allerdings durch grüne oder graue Altpapiere ersetzt. Aber immer noch löst der Begriff „Blauer Brief“ etwas unangenehmes aus. Aber es liegt wohl im Widersprüchlichen des Blauen, dass diese Gefühle überlagert werden können. Siehe Assoziationstest Briefbögen. Wenn in Deutschland einer „blau“ ist, ist er betrunken. Ist im englischsprachigem Raum jemand „blue“, ist er traurig, er hat den Blues. Charles Aznavour singt in einem seiner Lieder aus Liebeskummer „Ich habe Venedig blau werden sehen, weil sie mich verlassen hat.“ „Yestertay when I was young, the moon was blue.“ Blue Moon, ein bekannter Jazztitel. Miles Davis hat eines seiner schönsten Jazz-Alben Kind of Blue betitelt und Duke Ellington hat in seinen Kompositionen der Farbe Blau zahllose Titel gewidmet (z.B. Azure, Blue Again, Blue Ramble, Blue Goose). (siehe auch Blau im Sprachgebrauch ) In Borneo ist Blau die Farbe der Trauer. Blauäugig das Leben sehen, kann man auch mit braunen Augen. Blauen Augen traut man eher als dunklen. Man sagt, dass die blauen Augen der Frauen noch schöner werden, wenn sie öfter in den blauen Himmel schauen. Im allgemeinen gelten blaue Augen als schön. Nicht so in China und den arabischen Ländern. Hier gelten blaue Augen als hässlich. In den arabischen Ländern sieht man in blauen Augen ein böses Zeichen. Das „blaue Blut“ der Adligen ist rot. Der Begriff „blaublütig“ stammt aus dem Spanischen. Die adligen Spanier waren viel hellheutiger als die übrige sonnenverbrannte, arbeitende Bevölkerung. Die Adligen mieden die Sonne, da hellheutig als vornehm galt. Durch die hellere Haut erschien das Blut in den Ader blau. Der Blaustrumpf. Damit waren noch vor wenigen Jahren die emanzipierten Frauen gemeint. Der Begriff stammt aus England um 1750. Im Salon der Schriftstellerin Lady Elizabeth Montagu, ein kulturelles Ereignis, trug ein Freund der Schriftstellerin, der Botaniker Benjamin Stillingfleet anstelle der üblichen schwarz-seidenen einfache blaue Wollstrümpfe. So wurde die blaue Farbe zum Symbol für Bildung anstelle von schwarzer Eleganz. Es gab dann später „Blue-Stocking-Clubs“. Diese Clubs waren Zusammen-künfte kulturell Interessierter. Die Treffen waren überwiegend für intellektuelle Frauen etabliert, da sie zu der Zeit keinen Zugang zu den Universitäten hatten. So galt der Begriff „Blaustrumpf“ dann ausschließlich diskriminierend für Frauen, die nicht das taten, was Männer von ihnen erwarteten. Den „Bas Bleus“, wie sie in Frankreich genannt wurden, widmete Honoré Daumier eine Serie sarkastischer Darstellungen. Oscar Blumenthal nahm 1887 die Blaustrümpfe satirisch aufs Korn: Blaustrümpfe
Ebenso eine Geschlechtsgenossin, Marie von Ebner-Eschenbach: Sankt Peter und der Blaustrumpf. Heute ist vergessen, was die blaubestrupften Damenbeine betrifft. Die Blicke der Männer haben sich mittlerweile an die blaue Farbe gewöhnt. „Blaustrumpf“ war aber auch im 17. und 18.Jahrhundert der Spottnahme für Gerichts-diener, die oft blaue Strümpfe trugen. Nach dem Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm hat die Bezeichnung „Blaustrumpf“ die Bedeutung von Angeber oder Verleumder. In Johann Sebastian Bachs Hochzeits-Quodlibet von 1707 ( BWV 524 ) heißt es “.... und mancher Hofbedienter trägt blaue Strümpfe an, .....“. Synästhetiker bringen die Farbe Blau mit dem Ton C in Verbindung. Für Kandinsky, einen der berühmtesten Synästhetiker, war die Farbe Blau ein Cello. Joseph Roth schreibt in einer seiner Erzählungen vom „Klang eines dunkelvioletten Cellos“.
Farbassoziationen Untersuchungen über Farbassoziationen, die Janiesch-Farbenplanung in den letzten Jahren durchgeführt hat, ergaben zu Blau folgende Ergebnisse:
Bis auf die Befragung zu den farbigen Briefumschläge auf den Inhalt hin und die Geschmacksassoziation zu Salz, hatte Blau keine große Bedeutung in den Testreihen. In den Untersuchungen von Eva Heller (s.u.) ist abzulesen, welche assoziative Bedeutung Blau für weitere Begriffe hat. Nach Untersuchungen über Farbassoziationen, Eigenschaften und Gefühlen von Eva Heller, wir Blau vorwiegend mit Begriffen wie Ferne 65%, Kühle 51%, Vertrauen 44%, Wahrheit 32, Treue 31%, Freundschaft 30%, Sehnsucht 30,%, Ehrlichkeit 28%, Erfrischend 26%, Klugheit 25%, Stille 25%, Sachlichkeit 24%, Ruhe 22%, Freundlich 22%, Beruhigung 21%, Phantasie 19%, Erholung 18%, Sauberkeit, Reinheit 12% verbunden. Nach einer Darstellung über die Assoziationen zu Blau (www.metacolor.de) wird Blau in Verbindung gesehen mit den Begriffen: Ferne, Weite, Kühle, Kälte, Vertrauen, männlich,unendlich, sportlich, Entspannung, Harmonie, Sympathie, Treue, Mut, Freundschaft, Zuverlässigkeit, Sehnsucht, Selbständigkeit, erfrischend, Leistung, Stille, Konzentration, Freundlichkeit.
Die Signalwirkung von Blau Beim Essverhalten spielen Farben psychologisch eine nicht zu unterschätzende Rolle (Man isst ja mit dem Auge). Je bunter und aktiver die Farben, desto appetitanregender. Da es nur wenige Nahrungsmittel gibt, die blau sind, bis auf den Blauschimmel im Käse, die Pflaume oder die blaue Weintraube, wird ein blaues Brot, eine blaue Rehkeule oder eine blaue Birne schockierend wirken. Blau spielt daher bei appetitanregenden Farben eine negative Rolle. Blaue Farbstoffe werden daher nur sehr selten in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. Für die Blaueinfärbung von Lebensmitteln sind einige Farbstoffe zugelassen. (Infos über www.zusatzstoffe-online.de): E 131 Paventblau V, E 132 Indigotin, E 133 Brilliantblau. Ein erfrischendes Getränk Blue Birdy: Eine Sektschale mit zerstoßenem Eis füllen. Eine Scheibe von einer Bio-Orange vierteln und zwei Stücke davon zum Eis geben. Zuerst 4 cl Curacao, dann mit 100ml trockenem Sekt übergießen. Mit Melisse-Blättern garnieren. Der Mensch erlebt es täglich bewusst oder unbewusst und ist davon überzeugt, dass die Gegenstände der Außenwelt sich farbig darstellen: der Himmel blau, der Schnee weiß, das Gold gelb, die Wiese grün usw. Dass das so ist, weiß er aus Erfahrung und er wäre irritiert, wäre es anders. Eine runde Frucht in blau wird immer als Pflaume bezeichnet. Färbt man sie orange, als Apfelsine, gelb als Zitrone usw. Man stelle sich nur vor, der Himmel wäre eines Tages giftgrün und das Gras blau. Die Telefone würden heiß laufen. Daher auch keine grünen Deckenflächen. Es sei denn, man will einen bestimmten Effekt erreichen. Alfred Hitchcock ließ einmal ein Dinner servieren, dass nur aus blauen Speisen bestand. Ein echter Hitchcock-Schock. Ohne Farbe wäre ein Überleben nicht möglich. Wir benötigen die Farbe, um uns zu orientieren. Ich werde nie vergessen, wie meine kleine Tochter fast ertrunken wäre, als sie in einen mit Entengrütze grün bedeckten Teich lief, im Glauben, dieses wäre eine grüne Wiese.
Vorzugsfarbe Blau Der „blaue Menschentyp“: ein introvertierter, in sich gekehrter, ruhiger Typ mit klaren, strukturierten Gedanken. Sachlichkeit, Harmonie und Ausgeglichenheit sind ihm wichtig. Chaos, Unruhe und Hast sind ihm zuwider. Seine Gedanken sind tiefgreifend und ständig auf der Suche nach Wahrheit. Für Außenstehende wirkt er oft kühl und distanziert. Er zeigt seine Gefühle nicht gern und kann sich eher mit intellektuellen Menschen verständigen. Er schätzt Ruhe und vermeidet es, in laute und spektakuläre Events hineingezogen zu werden. Partys und lauter Umgang sind nicht seine Stärke.
Farbe Blau und Kleidung Da der Mensch die Fähigkeit hat, Farben zu sehen (ca. 3 Millionen Nuancen) und zu empfinden, hat das zur Folge, dass er auch in seiner gestalteten Umgebung Farbe sehen möchte. Das gilt besonders für das, was er hautnah spürt: die Kleidung, sichtbar und unsichtbar. Blau ist zur beliebtesten Bekleidungsfarbe nicht nur in Deutschland geworden. Allerdings Unterwäsche in blau ist selten. Die blaue Bluse. Eine Frau im blauem Oberteil. Ein Durchschnittstyp, befandt eine Gruppe männlicher Probanden. Dieselbe Frau in einem feuerrotem Oberteil, zeitversetzt gezeigt, erzeugte bei den selben Testpersonen hohe Aufmerksamkeit und großes Interesse. Es ergab fast eine doppelt so hohe Bereitschaft, 100 Dollar für ein Essen zu investieren, als bei derselben Frau im blauen Oberteil. Das nur die Farbe des Oberteils verändert war, wurde den Probanden nicht bewusst (Psychologische Testreihe Andrew Elliot von der Universität Rochester). Der blaue Sportdress. Bei den Olympischen Spielen in Athen gewannen Ringer und Boxer in blauer Kleidung weniger Kämpfe als rot gekleidete (Russel Hill, Robert Barton, Anthopologen aus GB). Da die blaue Farbe mit Indigo billig in Stoffe einzufärben war, war blaue Berufskleidungen neben der Blue Jeans die klassische Bekleidung der Goldgräber und Cowboys und ist in unserer Freizeitkultur bis heute üblich. „Die blauen Ameisen“ in China, als Kennfarbe für die arbeitende Bevölkerung gedacht. Die blaue Arbeitskleidung, der „Blaumann“ oder „Blaue Anton“, auch hier üblich, die blaue Kittelschürze in Südtirol. Rot war im Mittelalter dem Adelsstand vorbehalten. Wogegen Blau von der Bevölkerung getragen werden durfte. Aber je leuchtender ein Blau war, desto höher der gesellschaftliche Status. Je teurer, desto höher angesiedelt, wie heute. Wenn ungebleichte Wolle mit Waid gefärbt wurde, entstand ein trübes, dunkles Blau. Dagegen hatte die gefärbte Seide ein leuchtendes, edles Blau. Im 13.Jahrhundert begannen die französischen Könige, die Krönungsmäntel leuchtend blau zu tragen und lösten damit den Purpurmantel als Zeichen der Königswürde ab. Das Blau für Königsmäntel blieb die bevorzugte Farbe bis zum Ende des 18.Jahrhunderts. Als im Zeichen barocker Machtentfaltung unter Ludwig XIV. blau am Hofe zur Modefarbe wurde, hatte das auch Einfluss auf die Fürsten der übrigen europäischen Höfe. Der Bayrische Kurfürst Max Emanuel ließ sich im glänzend blauen Justaucorps darstellen. Und auch Friederich II. von Preußen bevorzugte blaue Kleidung. Am englischen Hof ist diese Farbe bis heute noch sehr beliebt. Heute trägt die Feuerwehr, tragen Bus- und Zugfahrer, Wachpersonal und auch neuerdings die Polizei Blau. Das nun bessere Erscheinungsbild der Polizei in dunkelblau entspricht mehr der psychologischen Wirkung von Seriosität, Ordentlichkeit, Disziplin und Autorität, als die frühere, unappetitlich braun-beige Kleidung. In der Bekleidungsfarbe ist heute alles möglich und erlaubt. In der mittelalterlichen Welt waren die zu tragenden Kleiderfarben abhängig vom Ständesystem und der Kleiderordnung. Farbe war ein wichtiges Kennzeichen sozialer Gliederung. Die Herrscher bunt, das Volk in grau, braun oder dunkelblau. Auch im Turnierwesen drückte sich besonders deutlich die Bedeutung der Farbe aus. Die Familien hatten bestimmte Farben, für die sie stritten. Die gleiche symbolische Bedeutung der Signalfarben findet sich in den späteren Jahren von Tirol bis zur Ostsee wieder. „Wer etwa auf Rügen früher ein Mädchen mit blauer Schürze sah, wusste, dass „ihre bunte Zeit“ vergangen war! Im 15.Jahrhundert wurden unterschiedliche Kleiderfarben für die Vertreter einzelner Fakultäten an französischen, italienischen und deutschen Universitäten festgelegt. Blau galt für die Philosophen. Der Blaudruck fand in Deutschland und Österreich Verwendung in der einfachen städtischen Frauenkleidung. Im letzten Viertel des 18.Jahrhunderts trugen Bürgerinnen aus Salzburg und benachbarten Städten blaue Schürzen. Von den Städten übernahm Ende des 18. und im Lauf des 19.Jahrhunderts auch die ländliche Bevölkerung Blaudruckstoffe, vor allem wegen der Unempfindlichkeit. Ein Schwerpunkt in der Verbreitung in der Tracht war das Gebiet der Lausitzer Sorben, wo Blaudruck bis in das 20.Jahrhundert, zum Teil sogar bis nach dem zweiten Weltkrieg, in der Bekleidung für Frauen eine Rolle spielte. In der kirchlichen Liturgie wechseln die Farben im Zyklus des Kirchenjahres. Die jeweilige Farbe des Kirchenfestes ist durch einen bestimmten Farbkanon festgelegt, den es seit dem 12.Jahrhundert gibt. Die Farben sollen eine Sinneswirkung auf Stimmung und Bewusstsein der Menschen ausüben. Die liturgischen Farben für Gewänder und Paramente werden in römisch-katholischen, anglikanischen und lutherischen Kirchen fast gleich verwendet. Papst Benedikt XVI. war bei der Messe in Mexiko im März 2012 blau gekleidet. Liturgischen Farbfolge. Blau gilt als Farbe der Reinheit und wurde in vergangenen Zeiten für Marien- und Bekennerfeste eingesetzt und später durch weiß ersetzt. In einigen Gegenden in Deutschland wird heute noch Blau für Marienfeste verwendet. In Spanien ist es vorgeschrieben. In der Lutherischen Kirche – Missouri Synode in den USA ist Blau die alternative liturgische Farbe für die Adventszeit. Blau wurde in vielen Gegenden in Deutschland als Heilmittel verwendet. Keuchhusten wird in einigen Gegenden auch als „Blauhusten“ bezeichnet, wahrscheinlich weil man blau anläuft aus Atemnot beim Husten. Noch vor einigen Jahren wurden in Südengland blaue Glasperlenketten gegen Bronchitis getragen. Stillende Mütter trugen blaue Bänder oder Kordeln um den Hals, um Fieberanfälle zu verhindern. In Hessen wurde ein von Krämpfen geplagtes Kind mit einem blauen Tuch eingehüllt, in Baden mit einer blauen Schürze. Gegen Halsschmerzen sollten blaue Halstücher helfen. Blaue Lutschtabeletten gegen Hustenreiz sind heute noch im Handel.
Blaue Mineralien. Der blaue Hope-Diamant ist mit 44,5 Karat der berühmteste und sagenumwobenste Diamant der Welt, der vielen seiner Besitzer Unglück gebracht haben soll. 2009 betrug der Wert 200-250 Millionen Dollar. Amazonit. Grünblauer bis blauer Stein aus der Mineralklasse der Silikate. Wurde im Alten Ägypten schon als Schmuckstein verarbeitet. Aquamarin. Eine Varietät des Silikatminerals. Der Name ist aus dem Lateinischen aqua marina - Meerwasser abgeleitet und beschreibt seine zartblaue, durchsichtige Farbe. Der größte gefundene Stein wurde 1910 im brasilianischen Marambaia entdeckt mit einem Gewicht von 110,5 kg. Er ist der schwerste bis heute gefundene Edelstein. Azurit. Ein mineralisches, wasserfreies Carbonat aus dem ein hellblaues Farbpigment gewonnen wird. Der Stein ist ein häufig vorkommendes Mineral. Vom dem französischen Mineralogen Francois Beudant erhielt er den Namen nach der Farbe Azur. Als Schmuckstein und Farbpigment lässt er sich schon im Alten Ägypten nachweisen. In esoterischen Kreisen wird diesem Stein große Bedeutung beigemessen. Allerdings ist das aus medizinischer Sicht eine unbelegte Pseudowissenschaft. Sodalith. Ein blauer Stein aus der Mineralklasse der Silikate. Erstmals gefunden wurde der Stein in Westgrönland. Sodalith wird wegen der Fleckenbildung häufig zu Schmuck-steinen verarbeitet. Großflächige Fundorte sind heute in Bolivien, Brasilien und Indien. Der Stein aus diesen Fundorten wird hauptsächlich zu Bodenfliesen, Wandplatten und Fassadenverkleidungen verarbeitet. Lapislazuli (siehe auch Ultramarinblau). Das wohl verbreitetste Malpigment. Ein wunderschönes Blau. Je nach Fundort ergeben sich unterschiedliche Farbvarianten. Die bekanntesten Fundstätten befinden sich im Hindukusch in Afghanistan. Die Gewinnungsstätte im Kokscha-Tal, in der heute noch Lapis abgebaut wird, war schon zu Zeiten der Alten Ägypter in Betrieb. Lapislazuli ist seit etwa 7.000 Jahren als Schmuckstein bekannt. Sein Name leitet sich aus dem Lateinischen für Stein lapis,und dem Arabischen lazulumfür Blau ab. In Ägypten wurde erstmals aus Lapislazuli dieses leuchtend blaue Pigment gewonnen. Als Halbedelstein mit geschliffener Oberfläche findet man ihn als Augeneinlagerung in der goldenen Totenmaske des Pharaos Tutanchamun. Bei den Griechen und Römern, später auch bei den südamerikanischen Indianerstämmen, war dieser Stein hochgeschätzt. In der christlichen Kunst trugen viele Madonnen diesen Stein. Heute gilt der Stein als Glücksbringer und soll beim Besitzer Weisheit und Ehrlichkeit fördern. Saphir. Eine Varietät des Minerals Korund. Die bedeutendsten Förderungen kommen aus Sri Lanka und Indien, in den letzten Jahren mehr aus den USA, Australien und Nigeria. Dieser Stein wird ausschließlich als blauer Schmuckstein verarbeitet. Der größte geschliffene Saphir, der Stern von Indien mit 563,35 Karat wurde in Sri Lanka gefunden. Künstliche Saphire können heute in perfekter Qualität und in allen Größen hergestellt werden. Türkis. Ein Stein zwischen Blau und Grün in unterschiedlichen Mischfarben. Das Mineral ist ein selten vorkommendes, wasserhaltiges Kupfer-Aluminium-Phosphat. Der Name ist abgeleitet von seiner charakteristischen blaugrünen Farbe. Im 13.Jahrhundert kam in Frankreich die Bezeichnung „Turkoys“ auf, die sich ab den 15.Jahrhundert in die Bezeichnung „Pierre Turquoise“ wandelte und übersetzt „türkischer Stein“ bedeutete.
Blaue Blüten Kornblume / Eisenhut / Lungenkraut / Veilchen / Enzian / Glockenblume / Vergissmeinnicht / Lavendel / Enzian / Rittersporn / Herbstzeitlose / Blauregen / Ehrenpreis / Männertreu / Alpen-Steinquendel / Acker-Krummhals / Schnittlauch / Wegewarte / Ehrenpreis / Schwertlilien / Riesenseerosen Nymphaea gigantea / Katzenminze / Akelei / Hyazinthen / Gedenkemein / Küchenschellen / Blaustern / Strahlenanemonen / usw. Die „Blaue Rose“. Von der Botanischen Gesellschaft zu London wurde ein hoher Preis von einer halben Million Francs für die Züchtung einer blauen Rose ausgesetzt.
Blaue Farbpigmente Die Pigmente (lateinisch pigmentum für Farbe) unterscheiden sich in: Erdfarbpigmente / Pflanzenfarbstoffe / Mineralpigmente und synthetische Pigmente. Lapislazuli. Beschrieben unter Blaue Mineralien. Ultramarinblau ist eine dunkelblaue Farbe mit einem hohen Sättigungsgrad und einer enormen Leuchtkraft mit leichtem Rotstich. Der Name leitet sich aus dem Umstand ab, dass der ursprünglich natürliche Rohstoff Lapislazuli nicht aus Europa, sondern aus dem zentralasiatischen Raum über das Meer (lateinisch ultra mare) eingeführt werden musste. Daher ist und war das echte, natürliche Ultramarin-Pigment eine sehr kostbare Malfarbe. Obwohl sehr teuer, zählt Ultramarin zu den beliebtesten Farben in der Kunst. Ägyptischblau ist ein künstliches, anoroganisches, blaues Mineralpigment. Ein Pigment, das aus einer Mischung von Quarzsand, Soda und Kalk mit Kupfersilikat erzeugt wurde. In Ägypten wird dieses Farbpigment heute als „Nil-Blau“ bezeichnet. Dieses Farbpigment ist eines der ältesten, künstlich hergestellten Farbpigmente und wurde schon im Alten Ägypten verwendet. Es verbreitete sich in der Antike nach Mesopotamien, Griechenland und in das Römische Reich. Durch hochsensitive Methoden konnten auf manchen Skulpturen Spuren des Farbpigments nachgewiesen werden. Forscher vermuten, dass auf dem heute weißen Marmor des Partenons ursprünglich farbige Flächen aufgetragen waren. Azurit, ein Kupfercorbonat, war schon in Ägypten und Griechenland bekannt und war im 18.Jahrhundert ein beliebtes Farbpigment als Ersatz für das teure Lapislazuli. Azurit ist seit 4.500Jahren bekannt. Die Ägypter haben diese Farbe als Augenschminke und zur Wandmalerei verwand. Auf den Wandmalereien der Majas in Bonampak wurde ebenfalls dieses Pigment gefunden. Indigo ist ein tiefblauer Farbstoff einer Färbepflanze die nach ihrer Heimat Ostindien benannt ist. Die Pflanze wird heute noch in Brasilien und El Salvador kultiviert. Das besondere Merkmal dieser Farbe ist die Licht- und Waschechtheit. In dieser Pflanze ist der Farbstoff konzentrierter vorhanden als in anderen Pflanzen, z.B. in Waid. Waid, eine Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Eine Variante zum Indigo, leuchtend Blau, aber nicht so tiefblau wie Indigo. Kobalt (Cobalt) wird überwiegend aus Kupfer- und Nickelerzen gewonnen. Dieses hitzefeste, tiefblaue Farbpigment wurde schon zur Zeit der Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.) für die Bemalung von Porzellan und Keramik in China benutzt. Die kaiserliche Porzellanmanufaktur von Jingdezhen arbeitete mit diesem Pigment (Ming-Blau). Die unterschiedlichen Blautönungen erlauben Rückschlüsse auf die geographische Herkunft des Kobalts und erleichtern dadurch die Datierung. Noch heute wird in der Porzellanbemalung dieses Farbpigment verarbeitet. Cobaltoxide sind als gesundheits-schädlich eingestuft. Smalte ist als Vorläufer des Kobaltblau das älteste bekannte Kobaltpigment. Erste Anwendungen von Smalte als Pulverpigment gab es bereits im Alten Ägypten. Die mittelalterliche, venezianische Blauglasherstellung beruhte ebenfalls auf der Verwendung von Smalte. Die bedeutendste Produktionsstätte für Smalte befand sich ab dem 16.Jahrhundert in Schneeberg / Sachsen. Smalte besitzt eine gute Lichtbeständig-keit, ist säure- und alkalibeständig. Der häufigste Einsatz von Smalte erfolgt in der Glas- und Keramikindustrie. Bremer Blau ist ein künstliches Kupfercarbonat und war eine weit verbreitete Wandfarbe im 17. und 18.Jahrhundert. Blauholz, ein in Süd- und Mittelamerika beheimateter, immergrüner 8–12 m hoher Baum. Gewinnung des Farbpigments aus dem Extrakt des nach Veilchen duftenden Kernholzes. Wurde in früheren Jahrhunderten zum Blaufärben von Naturfasern verwendet. Blauholz kam um 1522 nach der Eroberung Mexikos durch Cortés nach Europa. Pariserblau / Berlinerblau. Als erstes entwickelten unabhängig von einander die Chemiker Diesbach in Berlin und Milori in Paris Anfang des 18. Jh. das synthetische blaue Farbpigment „Berliner Blau“ bzw. „Pariser Blau“. 1883 gelang dem deutschen Chemiker Adolf von Baeyer die Formel für Indigo zu entschlüsseln und dieses Farbpigment synthetisch herzustellen. Das war dann das absolute Ende des Waidanbaus. Coelinblau, ein ab 1805 synthetisch erzeugtes blaues Farbpigment. Zwergholunder. Blaufärbung aus Zwergholunder oder Attich wurde schon in den Schweizer Pfahlbau-Gebieten nachgewiesen. Farbpigmente Kremer Pigmente: z.b. in Blau: Smalte 10000 / 10010 / Aegyptischblau 10060 / Han-Blau 10071 / 10072 / Ploss Blau 10170 / Bremer Blau 10180 / Blue Bice 10184 / Azurit 102001 / 102003 / 102004 / 102006 / 102007 / 102008 / 10200 / 10210 / 10250 / 10260 / 10280 / Lapis 10500 / 10510 / 10520 / 10530 /10540 / 10560 / 10562 / Ultramarinasche 10580 / Pflanzenfarben 36000 / 36002 / 36003 / 36005 / 36006 / 36007 / Organische Pigmente 23050 / 23060 / 23070 / 23100 /23451 /23750 / Ultramarinpigmente 45000 / 45010 / 45020 / 45030 / 45040 / 45080 / 45100 / 45110 / 45120 / Blaue Farben 45200 / 45210 / 43350 / 45364 / 45400 Cobaltpigmente 45700 / 45701 / 45710 / 45714 / 45720 / 45730 / 45740 / 45750 / 45760 / 45800 / 45820 Farbpigmente Le Corbusier: LC entwickelte eine Farbskale „Polychromie Le Corbusier“ in der blaue Pigmente vertreten sind. Bleu outremer 1 LC32.020 / Bleu outremer LC 43.10 /Bleu outremer foncé LC 26.020 /Bleu ceruleum LC43.13 / Bleu foncé LC43.18 / Bleu ciel LC32.021 / Bleu outremer moyen LC32.022 / Bleuclair LC32.023 / Bleu pale LC32.024 / Bleu ceruleum fonc?LC32.030 / Bleu ceruleum vif LC32.031 / Bleu ceruleum moyen 2 LC32.032 / Bleu ceruleum clair LC32.033 / Bleu ceruleum pale LC32.034 / Bleu natier LC20-30.5 / Bleu Charron LC 26.030
Blau in den Kulturen In fast allen Religionen ist Blau positiv belegt. Reinheit, Himmelsnähe, Wahrheit. In China symbolisiert die Farbe Blau die Unsterblichkeit und Unendlichkeit. Bestimmte Farben repräsentieren die Himmelsrichtungen und die fünf Elemente. Blau und Grün stehen für Frühjahr, Holz und Osten. In Indien ist Blau die Farbe des Glücks. Die Symbolik der blauen Farbe im Islam steht für die Erde. Im Religiösen steht Blau für David. Im kosmischen System wird Blau dem Merkur zugeordnet. In China entstammt aus dem 4.Jh.v.Chr. das alle Lebensbereiche umfassende Prinzip „Yin-Yang“. Das Symbol wird als Kreis mit zwei sich ineinander verschlingenden Farbflächen dargestellt, mit einem dunklen Punkt im Zentrum, in Orange und Blau, wobei das Blau (Azurblau) für das Männliche, den Himmel und das Licht steht. In Indien wird der Gott Krishna in all seinen Verkörperungen in schwarz oder schwarzblau dargestellt. Andere Götter werden mit blauem Kopf oder blauer Hautfarbe dargestellt. Blau angemalte Elefanten gelten als Symbol höchster Vergeistigung und göttlicher Erleuchtung. In der siebenstufigen Chakra-Leiter wird die sechzehnblättrige Lotosblume im Hals- oder Kehlkopfbereich blau dargestellt und vertritt die Kreativität und das Element Ton.
Kennzeichnungen und Symbolgehalt Blau gekennzeichnete Wasserhähne enthalten kaltes Wasser. Bei der Kennzeichnung vieladriger Elektrokabel wird Blau für bestimmte Merkmale verwendet. Blauhelme (Friedenstruppe). Blau ist die Farbe der UNO – der Vereinten Nationen. Die Flagge der EU hat als Grundfarbe blau mit gelben Sternen für die Mitgliedsstaaten. Blau haben einige im Bundestag vertretenden Parten ( CSU und FDP in Verbindung mit Gelb ) als Erkennungsfarbe, als Identifikationsmerkmal verwendet. In den nationalsozialistischen Konzentrationslagern wurden inhaftierte Emigranten mit einem „blauen Winkel“ gekennzeichnet. Ein auf die Spitze gestelltes blaues Dreieck diente zur Unterscheidung von anderen Häftlingskategorien. Für die Kennzeichnung geschützter Kulturgüter wird Blau als Grundfarbe mit zwei weißen, sich gegenüberliegenden Dreiecken benutzt. In der Werbung und Firmenidentifikation ist Blau vertreten. Beispiele: Tankstellen, häufig bei Markennamen der Hygiene wie Taschentüchern, Handcremes, Mundspülmitteln, usw., aber auch bei Banken, Versicherungen und in der Automobilindustrie. Die Blaupause, ein fotografisches Lichtpausverfahren. Mitte des 19.Jh. von Sir John Herschel erfunden, wurde die Ozalid® - Kopie 1917 von dem Benediktiner-Pater Gustav Kögel patentiert. Die Blaukreuzler, eine christliche Selbsthilfeorganisation, die sich Suchtkranker Alkoholiker annimmt. Der erste Blaukreuz-Verein wurde 1877 in Genf durch den Pfarrer Louis-Lucien Rochat gegründet. Das Symbol ein Kreuz, die Farbe Blau. Blaulicht im Straßenverkehr als Signal und Straßenräumer: Einsatz bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Als optisches Erkennungssignal ist das Blaulicht in Farbe, Helligkeit und als Blinklicht gut erkennbar im bunten, verdichteten Umfeld. Blauer Schwede ( Blue Congo ) ist eine Kartoffelsorte. Die Blüte ist blau-violett. Das Kartoffelfleisch ist blau marmoriert. Der Blaue Schwede wurde zur Speisekartoffel des Jahres 2006. Blauer Peter. Bevor der Seemann den Hafen verlässt, hisst er die „Blaue Fahne“, den „Blauen Peter“ (Signalflagge für den Buchstaben P), eine blaue Fahne mit weißem Rechteck. Es wird angezeigt, dass ein Schifft binnen 24 Stunden den Hafen verlässt. Ein Hinweis für die Mannschaft, heimzukehren und für Lieferanten, offene Rechnungen zu kassieren. Blauer Engel. Der blaue Umweltengel wird seit 1978 vergeben als Prüfsiegel / Gütesiegel für besonders umweltschonende Produkte und Dienstleistungen. Der Blaue Engel ist der Titel eines deutschen Spielfilms von 1930 unter der Regie von Josef von Sternberg nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann. Darsteller u.a. Emil Jannings, Marlene Dietrich, Hans Albers. Der Name Blauer Engel bezieht sich auf ein Hafen-Variété, in dem die Tingel-Tangel-Sängerin Lola Lola auftritt. Blaue Tinten waren schon im alten Ägypten und China als Schreibmittel üblich. Zu den ältesten dunkelblauen Tinten, die seit ca. 2.000 Jahren bis heute in Gebrauch sind, gehört die Eisengallus-Tinte. Sie besteht aus Galläpfeln, Eisensulfat und Gummi arabicum. Mit der Ausbreitung der Schreibkunst wurde die blaue Tinte in Europa seit dem frühen Mittelalter benutzt. Die noch heute gültige Vorschrift „Die Grundsätze für amtliche Tintenprüfung“ von 1888 unterteilt die Tinte in Klassen (Urkundentinte / Schreibtinte). Blaues Lackmuspapier wird für den Säurenachweis durch Farbumschlag von ursprünglich blauem Lackmuspapier nach Rot benutzt. Russisch Blau ist die Bezeichnung einer Hauskatzenrasse. Das Katzenfell ist grau-blau und kurzhaarig. Das Blauschaf (Bharal) ist in den Hochgebirgen des Himalaja verbreitet. Die Färbung des Fells reicht von blaugrau bis graubraun. Die Augenfarbe ist in der Komplementär-farbe gold-gelb. Blauer Bär. Eines der seltensten Tiere Nordamerikas (Südostalaska, Britisch Columbia). Sein Fell schimmert blau und zieht damit Tierliebhaber und Jäger an. Ein Farb-Gen ist für die Fellfarbe verantwortlich. Als Tarnung war die blaue Fellfarbe in der eisigen Umgebung ideal. Da die Tiere früher durch Gletscher abgeschlossen lebten, konnten sie sich mit den verwandten Braunbären nicht paaren. Durch das Abschmelzen der Gletscher verließen die Blaubären ihre Gebiete und vermischten sich mit den Schwarzbären. Durch die Mischung wird das Farb-Gen immer seltener und irgendwann wird es keine Blaubären mehr geben. Wie viele von diesen seltenen Tieren heute noch leben, ist unbekannt. Blauaras, Hyazintaras (Anodorhynchus) sind mittelgroße Papageien mit leuchtend blauem Gefieder. Mit einer Körperlänge von 100 cm ist der Hyazinthara der größte aller Papageien. „Blauer Würger“, auch „Blauer Klaus“ wurde in der ehemaligen DDR ein billiger, klarer Schnaps mit blauem Etikett genannt. Eine „Blaue Nacht“ findet in Nürnberg seit 2000 Mitte Mai statt. Es ist die „Lange Nacht der Museen“. Blau ist die beherrschende Farbe dieser Nacht (Illuminationen von Gebäuden und Interpretation von Themen wie: Wasser und Luft). Die „Blaue Nacht“ in Peking. Statt eines echten Weihnachtsbaums war in Peking zu Weihnachten 2009 eine Lichtinstallation in Blau zu bewundern. In China wird das Weihnachtsfest immer populärer und kommerzieller. Der „Blautopf“ ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der Schwäbischen Alb. Er ist die Quelle des Flüsschens Blau in Blaubeuren bei Ulm. Der 17 m tiefe Quelltopf präsentiert sich bei schönem Wetter in strahlenden Blau- und Türkistönen. „König Blaubart“ ist ein französisches Märchen. Der blaue Bart deutet an, dass der Protagonist kein gewöhnlicher Mann ist. Im Märchen von Peter Rühmkorf Blaubarts letzte Reise wird Blaubart für seine bösen Taten mit einem grauen Bart bestraft. Blaues Meer. Das Märchen Vom Fischer und seiner Frau schildert, wie das Meer sich mit zunehmender Habgier der Fischersfrau in den Blautönungen dramatisch verändert. Blau im Sport. Im Kampfsport z.B. Jiu Jitsu, Judo und Karate wird der blaue Gürtel (jap. Midon-Obi) zur Kennzeichnung von fortgeschrittenen Schülergraden benutzt. „Blaues Wunder“ ist die volkstümliche Bezeichnung der Loschwitzer Brücke in Dresden. Das „Blaue Wunder“ wurde 1893 mit einer Länge von 280 m als feste Elbüberquerung fertiggestellt. Das „Cordon bleu“ (Blaues Band) ist nicht nur ein mit Käse und Schinken gefülltes, paniertes Schnitzel vom Kalb, sondern ein himmelblaues Ordensband, an dem der französische Orden vom heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit) getragen wurde. Eine internationale Kochschule mit 26 Schulen in 15 Ländern und 18.000 Schülern ist weltweit führend in der Ausbildung der Kochkunst und hat nach der Tradition des Ordens vom heiligen Geist den Namen „Cordon Bleu“. Das „Blaue Band“ (Blaues Band des Atlantiks) ist eine Ehrung für das schnellste Schiff für bezahlende Passagiere auf der Transatlantik-Route zwischen Europa und New York. Temperaturfarben. Die so genannten Anlassfarben sind in der Metallindustrie ein wertvolles Hilfsmittel zur Beurteilung von Behandlungstemperaturen. Blau entsteht bei einer Temperatur (in °C) von 280 bei Violettblau, 290 bei dunklem Blau, 300 bei Kornblumenblau, 320 bei Hellblau und 340 bei Blaugrau. Farbveränderungen treten auch ungewollt an erhitzten Gegenständen auf, wie etwa an Auspuffanlagen von Motorrädern. Blaue Flamme. Antimon, Arsen, Blei und Selen brennen mit blauer Flamme. Die Flammenfärbung entsteht durch Energieumwandlung von Wärmeenergie zu Strahlungsenergie. „The Blue Flame“ (Die Blaue Flamme) war ein Raketenauto. Am 7.Oktober 1970 wurde auf dem Bonneville-Salzsee mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 1.001,66 km/h ein Weltrekord aufgestellt, der 13 Jahre hielt. Autofarben. Porsche hatte für seine Fahrzeuge von 1974-2003 allein 156 Blautönungen mit fantasievollen Namen wie: acid-blau 1974, lincoln-blau-metallic 1984-1990, mexiko-blau 1973-1974, diamant-blau-metallic 1986-1996, zenith-blau-metallic 1997-2000, jazz-blue-metallic 2003. BMW war 1957-1980 u.a. vertreten mit: 1957azurblau BMW549, 1966 baikal metallic BMW 588/2, 1970 nachtblau metallic BMW590 und riviera BMW589, 1972 fjordblau 037 metallic BMW591, 1974 arctisblau 045 metallic BMW592, 1972 türkis metallic BMW696, 1975 pastellblau 044 BMW593, 1976 ozeanblau 054 BMW594, 1979 biskajablau 140 BMW595,1980 stratosblau 150 metallic BMW596. Das blaue Elmsfeuer an den Masten der Schiffe, auch die blauen Irrlichter im Sumpf hatten im Volksglauben mit Kobolden „armer Seelen“ oder Geistern zu tun. Die „Blaue Moschee“ in Täbris wurde 1456 erbaut. Die Moschee verdankt ihren Namen den leuchtend ultramarinblauen Kacheln, die die gesamte Moschee bedeckten. Leider wurde die Moschee 1779 durch ein Erdbeben zerstört, so dass nur Teilbereiche erhalten sind. An der Wiederherstellung wird bis heute gearbeitet. Blaue Sterne. Die Sterne erscheinen auf den ersten Blick gleichfarbig. Schaut man aber genauer hin, sind Farbunterschiede mit bloßem Auge zu erkennen. In Mitteleuropa an Winterabenden in südlicher Richtung sind Sterne deutlich blau zu erkennen. Im Hertzsprung-Russel-Diagramm (HRD) ist die Verteilung von blauen Sternen zu sehen. Das HRD stellt einen Zusammenhang zwischen der Leuchtkraft und Temperatur von Sternen und ihren Farben her. Je blauer ein Stern erscheint, um so höher die Temperatur. Paradoxerweise sind rote Sterne kälter als blaue. Blaulicht. Mit Blaulicht bestrahlt, neigen Pflanzen zu kurzem Wuchs, wie amerikanische Forscher herausgefunden haben. Bei Tierversuchen haben sich ähnliche Ergebnisse herausgestellt. Japanische Forscher ermittelten, dass Meerschweinchen mit der Bestrahlung von rotem Licht rapide wuchsen, während sie mit Blaubestrahlungen Unterernährung zeigten. Blaualge. Die Blaualgen zählen zu den Bakterien. Sie besiedeln seit mehr als 3,5 Mrd. Jahren die Erde und zählen zu den ältesten Lebensformen überhaupt. Ihre blaue Farbe erhalten sie durch Photosynthese. (Phycobilisomen).
Blau in den Nationalflaggen In (189 Flaggen) ist die Farbe Blau in 99 und vorwiegend in 23 vertreten. Das ist Blau mit 52,3% gegenüber z.B. Rot mit 78,8%. Europa ( 45 Flaggen ) Blau bei 24 und vorwiegend bei 8 vertreten In den Flaggen der Bundesländer in Deutschland (16 Flaggen) ist die Farbe Blau in 7 und vorwiegend in 1 Flagge (Bayern) vertreten.
Blau Bezeichnungen Blaufichte / Blaumeise / Blaukehlchen / Blauhäher / Blaubeere / Blaustrumpf / Blauholz / Blaualge / Blaufuchs / Blaufußtölpel / Blauwahl / Blaue Mauritius / Blaukraut / Blauschimmel / Blaufäule / Blauer Schwede / Blaukreuzler / Blaualge / Blautanne / Blauara / u.v.m. Heraldik Die Farbgebung der Wappen wird als Tingierung bezeichnet. Da ein großer Kontrastreichtum erforderlich war, um die einzelnen Wappen auch aus größerer Entfernung zu erkennen, waren die Farbtöne auf wenige beschränkt: Blau, Rot, Grün und Schwarz. Die blaue Farbe: Lapislazuli (Tiefblau) oder auch seltener Azurit (Türkisblau).
Farbsehen der Tiere Tiere nehmen Farben war, allerdings nicht in derselben Weise wie Menschen. Manche Tiere, vor allem Vögel wie z.B. Tauben besitzen vier Farbrezeptoren. Sie können dadurch mehr Farbtöne als Menschen unterscheiden. Andere Tierarten besitzen nur zwei Farbrezeptoren, was zu eingeschränkten Farbunterscheidungen führt. Bei Bienen wurde die Wahrnehmung von UV-Licht als Farbe nachgewiesen (K. v. Frisch). Alexander Theroux empfiehlt in seinem Buch BLAU Anleitungen eine Farbe zu lesen „Decken Sie eine Taschenlampe mit blauem Buntpapier ab, und richten Sie den Strahl auf den Boden. Wenn Sie nun Körner auf den Boden streuen, werden Sie sehen, dass die Hühner die Körner begeistert aufpicken, aber nur bis zum Rand des blauen Bereichs und nicht darin. Dort können sie die Körner nämlich nicht sehen.“ Nach dem heutigen Wissensstand ist ein in den Korallenriffen lebender Krebs (Fangschreckenkrebs) ein Farbsehphänomen. Die aus winzigen Linsen und Lichtrezeptoren bestehenden Augen besitzen allein für den menschlich sichtbaren Spektralbereich acht Rezeptorenvarianten und zusätzlich vier Rezeptoren für ultraviolettes Licht. Damit verfügt der Krebs über ein differenziertes Farbsehen, das sich unserer Vorstellungskraft entzieht. Schon äußerlich stellt sich dieser Farbspezialist in einer ungeheureren Vielfalt von Farbkombinationen dar, die von unauffälligem Braun bis hin zu leuchtenden Neonfarben reichen. Nach Dr. Frieling haben Tiere gewisse Lieblingsfarben, die ihren Eigenfarben oft komplementär gegenüberstehen. Die Schafstelze und die ebenfalls gelbe Goldammer, so Frieling, bevorzugen das Blau, der gelbe Zitronenfalter Violett und Blau. Es gibt keine Felltiere, die ausgesprochen blau sind. David E. H. Jones, ein britischer Chemiker, hat in seinem Buch Zittergas und schräges Wasser ernsthaft den Vorschlag gemacht, Tieren eine andere Farbe zu geben, indem man sie mit farberzeugenden Metallen füttert. So könnte z.B. die Wolle der Schafe farbig sein. Es ließen sich vielmehr, weit besser noch, mehrfarbig gescheckte Schafe züchten, wenn man die Metallgaben während des Wachstums der Wolle verändere. Dann gäbe es endlich blaue Schafe!
Blau als Signalfarbe bei Tieren Männliche Moorfrösche haben eine auffällige, nur während der Paarungszeit auftretende blaue Körperfärbung im Bereich von 340-460 nm spektraler Reflexion.
Farbe Blau im Volksmund Die Bedeutung der Farbe Blau in der Idiomatik zeigt die nachstehende Aufstellung in Lyrik und gebräuchlichen Redewendungen. Ein Beweis für die starke Verankerung dieser Farbe im Sprachgebrauch. Im Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten von Lutz Röhrich ist Blau die Farbe der Täuschung. Der Mann, der von seiner Frau betrogen wird, bekommt von ihr den „blauen Mantel“ umgehängt. Im Frühhochdeutschen sind „ die blauen Enten“ Lügengeschichten. Die „Blaue Stunde“, eine poetische Beschreibung der Zeit zwischen Dämmerung und Sonnenuntergang. Ihren Namen hat sie von der Färbung des tiefblauen Himmels, verursacht durch Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an den Luftmolekülen der Atmosphäre und den sich langsam abzeichnenden, künstlichen Lichtquellen. Diese Stimmung wird dadurch intensiv erlebt, dass blaues Licht eine hohe Frequenz besitzt und daher stärker gestreut wird. Die Dauer beträgt zwischen 20 Minuten in den Tropen, bis zu 40 Minuten in Mitteleuropa und bis zu 5 Stunden in den weißen Nächten im Norden.
Blau im Sprachgebrauch Blau ist die Treue „Blümerant“ (mir ist ganz blümerant). Eine Redensart, abgeleitet aus dem französischen „Bleu mourant“, was so viel bedeutet wie: blassblau (sterbend), in Anlehnung an die leicht bläuliche Gesichtsfarbe von Personen, denen schwindelig wird.
Musiktitel Feeling Blue
Blau in der Lyrik Dante Ein sanftes Blau wie morgenländischer Saphir
Es klingt.... Es klingt
Er ist´ s Frühling lässt sein blaues Band
Blau Blau Himmel Abertausend Wunder Die uns vernichten Aus hellstem Blau
Die blaue Blume Ich suche die blaue Blume,
Mein blaues Klavier Ich habe zu Hause ein blaues Klavier Es steht im Dunkel der Kellertür, Es spielen Sternenhände vier - Zerbrochen ist die Klaviatur. Ach liebe Engel öffnet mir
Nachts Die Bläue meiner Augen ist erloschen in dieser Nacht,
Blauer Schmetterling Flügelt ein kleiner blauer
Leise Wolke Eine schmale, weiße, Senke deinen Blick und fühle
Heinrich Heine Mit deinen blauen Augen An deine blauen Augen
Nerudas Blau Das Blau war außer sich vor Freude
Blaue Zelte In den blauen Zelten Zieh die schnellen Schuh an und flieh! den dir die kreisenden Bussarde gönnen - Abends, wenn unter dem flachen Himmel Und in der tiefen Müdigkeit
Sehnsucht Wie glänzend die Höhen sich dehnen Wohl hinter ihnen sich breitet Der lachende Weg zum Glück
Zusammenfassung Blau hat als Farbe in der Größe der Himmelsfläche und der Wiederspiegelung im Meer einen enormen Einfluss auf die Gemütsverfassung der Menschen und damit eine hohe symbolische Bedeutung erlangt. Natürlich ist das Empfinden von Blau abhängig von der Blautönung (Blau ist nicht gleich Blau: Rotblau – Blau - Grünblau), der Größe, der Helligkeit, vom Alter des Betrachters und letztlich von der momentanen Stimmungslage, der Konditionierung und damit der Assoziation des Betrachters. Die blaue Farbe eines Autos wird anders empfunden, als das gleiche Blau in der Kleidung oder an einer Wand im Wohnzimmer. Ein optischer Selbstwert für eine Farbe existiert nicht. Sie steht immer im Zusammenhang mit einem Gegenstand, der Beleuchtung und der persönlichen Konditionierung. Erstaunlich aber ist, dass unabhängig von der persönlichen Konditionierung zu Blau eine
Blau in der Gestaltung Wir verwenden besonders in Kliniken Blau in Bereichen wo Frische, Weite aber auch eine beruhigende Wirkung erzielt werden soll. Um den Eindruck von Kühle zu vermeiden, reihen wir Blau in unterschiedlichen Tönungen zu einer Farbsequenz. Blautönungen haben eine ruhige, friedvolle Energie. Blau löst Verspannungen und Nervosität. Blau fördert Freundlichkeit und Frieden. Blaue Decken in Patientenräumen haben sich besonders bewährt, da Blau als Himmelsfarbe eine positive Wirkung hat. Das Blau muss allerdings in Farbton und Helligkeit gut abgestimmt sein, d.h. die Farbtönung darf nicht zu dunkel und zu farbstark sein, um unangenehme Reflexionen zu vermeiden. Außerdem ist die Wirkung abhängig vom harmonischen Zusammenwirken aller weiteren Farbträger wie Wänden, Boden, Dekorationen, Schrankeinbauten, usw. (auch nachzulesen unter Farbe im Krankenhaus auf dieser Homepage).
Literaturnachweise:
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